Der neue Aargauer Lehrplan resp. der für den Aargau angepasste Lehrplan 21 wird auf das Schuljahr 2020/21 in Kraft treten.

Der Fokus liegt auf der Kompetenzorientierung. Dies ist keineswegs eine neue Erfindung. Bereits heute ist dies an den meisten Schulen Alltag, zumal auch viele Lehrmittel entsprechend aufgebaut sind.

 

Was aber bedeutet nun Kompetenzorientierung? 

 

Franz Emanuel Weinert, ein bekannter Erziehungswissenschaftler und Entwicklungspsychologe, definiert Kompetenzorientierung im schulischen Bereich wie folgt: Unter Kompetenz versteht man die beim Einzelnen verfügbaren oder erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Problem zu lösen, sowie die damit verbundene Bereitschaft und Fähigkeit, um Problemlösungen in verschiedenen Situationen erfolgreich nutzen zu können.

 

Somit geht es nicht in erster Linie um Wissensansammlung, sondern darum, wie ich mein Wissen, meine Kompetenzen nutzen kann, um Lösungen für eine spezielle Aufgabe zu finden.

 

 

Wir werden uns als Schule, aber auch individuell, in der nächsten Zeit intensiv mit dem neuen Aargauer Lehrplan auseinandersetzen und Ihnen an dieser Stelle immer wieder einen kurzen Überblick geben.

 

Überfachliche Kompetenzen

Die überfachlichen Kompetenzen haben einen grossen Stellenwert im Lehrplan. Es geht dabei darum, die Kinder so zu unterstützen, dass sie ihre geistigen, kulturellen und lebenspraktischen Fähigkeiten kennen und gezielt auch beim Lernen in der Schule einsetzen können. Dazu gehören folgende Bereiche:

 

-       Personale Kompetenzen: eigene und fremde Gefühle, Interessen und Bedürfnisse wahrnehmen, eigene Arbeitsweisen analysieren, Arbeitsprozesse erfolgreich und zunehmend selbständig gestalten, eigene Werte entwickeln, eigene Ziele verfolgen und kritisch hinterfragen

 

-       Soziale Kompetenzen: Kooperations-, Dialog- und Kritikfähigkeit fördern, um ein erfolgreiches gemeinsames Zusammenleben in der Schule zu ermöglichen. Dabei geht es auch um demokratische und partizipative Elemente.

 

-       Methodische Kompetenzen: sich mit verschiedenen Arbeitstechniken und Lösungsmöglichkeiten bei Problemstellungen vertraut machen, diese differenziert und situativ einzusetzen. Hierbei ist die sprachliche Ausdrucksweise ein wichtiger Faktor.

 

 

Dies entspricht unserer pädagogischen Grundhaltung, die wir seit langem pflegen: die Schülerinnen und Schüler als eigenständige, selbstbestimmte Lernende sehen, die auch den Lernprozess als eigenverantwortlichen Prozess sehen.

Feedback im kompetenzorientierten Unterricht

Das Ziel des kompetenzorientierten Unterrichts ist der Aufbau fachlicher, methodischer, sozialer und personaler Kompetenzen. Daher steht die formative Beurteilung, also ohne Noten, im Zentrum. Mit Hilfe von geeigneten Feedbackformen unterstützt die Lehrperson die Schülerinnen und Schülern beim Erlernen obengenannter Kompetenzen.

 

Die formative Beurteilung hilft nicht nur den Kindern, ihre Ziele zu erreichen, sie dient auch den Lehrpersonen ihren Unterricht fortlaufend so anzupassen, dass eine Lernphase mit einer summativen Beurteilung (Noten) erfolgreich abgeschlossen werden kann.